Schnee und Eis – Pferdebetriebe im Winter am Laufen halten
Es ist eigentlich jedes Jahr das gleiche und doch scheint es für viele Menschen – darunter auch Pferdefreunde – überraschend zu kommen: Irgendwann meldet sich der Winter, und er tut es mit Macht. Dank moderner Meteorologie üblicherweise mit Vorankündigung und überhaupt sollte es niemanden wundern, wenn Eis und Schnee samt fiesem Wind und strengem Frost irgendwann Einzug halten. Pferdebetriebe, die darauf nicht vorbereitet sind, werden buchstäblich kalt erwischt. Wie können Sie vorsorgen?
Damit Ihre Pferde auch auf Eis und Schnee sicher unterwegs sind, sollten sie rechtzeitig einen Winterbeschlag erhalten. Er schützt sowohl vor dem Ausgleiten auf Eis und Reif als auch vor dem Aufstollen bei Schnee. Für Winterbeschläge empfiehlt sich in vielen Fällen eine bewährte Kombination aus Huf-Grip und Widiastiften.
Viele Pferde müssen zumindest zeitweise vor Auskühlung und Durchnässung geschützt werden. Denken Sie daran, von allen eingesetzten Decken – im Winter kommen vor allem Regen- und Thermodecken zum Zug – ein Exemplar zum Austausch im Stall zu lagern, damit Sie bei defekten oder feuchten Decken sofort Ersatz greifbar haben.
Ein Schwachpunkt ist oft die Wasserversorgung. Im Boden, aber auch in der Zuleitung zu den Tränken sowie in der Mechanik der Tränken selbst können Leitungen zufrieren oder kritische Ventile in der Kälte den Dienst versagen. Moderne Heizsysteme auch zur Nachrüstung sorgen vor. In Kombination mit einem Frostwächter schalten sie sich an, wenn es nötig ist und sorgen dafür, dass Ihre Pferde auch bei strengem Frost immer mit Wasser versorgt sind.
Schnee und Eis wirken sich auch auf die gesamte Infrastruktur des Betriebes aus. Problematisch wird es insbesondere, wenn in der Halle der Boden zufriert und nicht mehr bereitbar ist – hier sorgen moderne Zuschläge vor. Auch alle Wege rund um die Anlage können zur Rutschbahn werden. Zu warnen ist vor dem zwar praktischen, aber oft kontraproduktiven Räumen des Schnees mit schwerem Gerät, das für diese Aufgabe nicht entsprechend ausgerüstet ist. Dicke Bereifung und schwere Schaufeln räumen dann zwar einen Großteil des Schnees weg, verfestigen aber den Rest aufgrund der hohen Drücke erst recht zu einer Eisplatte, auf der niemand mehr sicher gehen kann. Das aber muss jederzeit gewährleistet sein – denken Sie nur an tierärztliche Notfälle…
Auch die Schneelast auf Dächern kann zur Gefahr werden, insbesondere bei einer Kombination von zunächst starken Schneefällen und anschließendem Regen. Aufgrund der oft nur gering geneigten Hallendächer entlastet sich das Dach auch nicht mittels Dachlawinen selbst. Behalten Sie also die gesamte kritische Infrastruktur im Auge und genießen Sie zusammen mit Ihren Pferden unbeschwerte Wintertage!
Ulrich Schmelzer | H - C - S Unternehmensberatung f. Pferdebetriebe
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